Hotelbewertungen The Oberoi Grand Kolkata 5*

Im Detail schlimme Zustände Das im Zentrum von Kalkutta gelegene Haus gehört zum 5-Sterne-Sigment, hat mit wirklichem Luxus allerdings nur wenig zu tun. Natürlich werden alle für diese Klasse und die „Sterne-Vergabe“ ausmachenden Notwendigkeiten geboten, ein Gym, Wellness, Außenpool, Restaurants, Businesscenter, Veranstaltungsräume, etc. Beim genauen Hinschauen jedoch, weist das Oberoi in Kalkutta zum Teil unerträgliche, allemal unerwartete Mängel auf. Die Zimmer sind elegant, farbenfroh und – ebenso wie die Bäder – mit allem ausgestattet, was in dieser Kategorie Standard ist. Leider jedoch sind die Fenster ebenso schlecht isoliert, wie die Türen oder die Wände. Man kann die Gespräche der Nachbarn ebenso wörtlich verstehen, wie man den unglaublichen Lärm hören kann, den das Reinigungspersonal morgentlich veranstaltet. Toilettengeräusche, ob Spülung oder Duschen, sind ebenso störend, wie die leichte Übermöblierung. Diese macht aus dem sehr kleinen Bad (ca. 3 qm), ein noch kleineres, so dass man selbst als kleine Person zum Abtrocknen in den kleinen Einfangsflur treten muss. Mit Luxus hat diese Enge nichts zu tun. Das gilt für den schlafstörenden Lärm ebenso. In diesem Falle kam noch hinzu, dass die Vorhänge auch geschlossen an den Seiten das Sonnenlicht hereinließen, womit nach Sonnenaufgang der Dunkelheit im Zimmer ein Ende gesetzt wurde. Später wurde es durch Klettverschlüsse ausgebessert. Die im Hotel hochgehaltene Sauberkeit, wird in den Zimmern und Bädern dann eher vernachlässigt. Das erkennt man schon an den sehr beschränkten Arbeitsmaterialien des Personal. Der gesamte Komplex wird von Ladenpassagen umgeben, in denen Händler eingemietet sind. Daraus entwickelt sich tagsüber und bis spät in die Nacht ein grauenhaftes, versifftes Ambiente, dass zur späteren Stunde von zahllosen Ratten und urinierenden Männern heimgesucht wird. Wohin die Ratten während der heißen Tage verschwinden, dürfte wohl naheliegen. Interessant ist, dass die ohnehin schon verkommene Stadt Kalkutta um das Hotel herum offenbar ebenso eine eigene Klasse darstellt. Das Hotel unterhält zwei Restaurants. Eines davon widmet sich der „Thai-Küche“. Ich habe selbst in einem Straßenrestaurant in Bangkok so schlecht noch nicht gegessen. Die gebotenen Speisen waren ausgetrocknet, grauenhaft gewürzt, offenbar im alten Öl frettiert und führten in zwei Fällen zu Erbrechen und Durchfall. Das dortige weibliche Personal stank unerträglich intensiv nach Schweiß. Später wurde von einem der Vorgesetzten entschuldigend mitgeteilt, dass es die Anweisung geben würde, nicht ungeduscht das Restaurant zu betreten. Beim Umherirren durch das Restaurant verursachten sie erhebliche Geräusche, weil sie die Füße nicht anheben wollten oder konnten, zudem wirkten sie völlig unmotiviert und fast abweisend. In bestimmten Abständen wird der gesamte Innenhof, somit also der Poolbereich, von Fliegen und Moskitos durch die Zuhilfenahme von Chemie befreit. Der hier beschriebene Fall verhielt sich so, dass das Personal mit einer großen motorisierten Sprühmaschine umherging und selbst in Anwesenheit der Gäste sprühte und deren Gesundheit gefährdete. Trotz der Beschwerden der Gäste wurde die Arbeit ca. 20 Minuten fortgesetzt, einer bediente sich einer Atemmaske, andere verließen den Poolbereich. Hinzu kommt noch, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt am Pool der Service eingestellt, das Licht, auch in Anwesenheit von Gästen, einfach abgestellt wird und die Gäste, Gläser, vollen Aschenbecher, etc. Sich selbst überlassen bleiben. Und obwohl viel zu viel Personal anwesend ist, werden dem Gast am Eingang nicht einmal die Türen geöffnet. Das Personal wirkt schlecht zusammen. Die Trainer haben offenbar selbst nur wenig Verständnis von Luxus und alles in allem ist so eingeübt, dass der Gesamtablauf nur noch von den Gästen gestört wird. Das Frühstücksbuffet ist zurecht sehr beliebt und ausgezeichnet in seiner Qualität und Vielseitigkeit. Das gilt auch für die später gebotenen Bachwaren, Süßigkeiten oder Torten.