Hotelbewertungen Augustusberg Hotel & Restaurant 3*

Kannte Voltaire den Augustusberg? Auch hier gilt: Das Bessere ist des Guten Feind. ► Fazit Ausblick vom Restaurant ins Osterzgebirge ist beinahe einmalig — auch an regnerischen Tagen, wenn Nebel aus dem Tal aufsteigt — und entschädigt für den einen oder anderen gastronomischen Schnitzer. Insgesamt wird man hier gut von deutschem und tschechischem Personal bedient und die Speisen – vor allem die Kuchen und Torten – sind qualitativ mehr als in Ordnung. Betrachtet man jedoch die Preis-Leistungs-Relation, so bleibt dieses Restaurant vor allem im Servicebereich hinter den Erwartungen zurück – hier fehlt einfach das gewisse Etwas (scharfe Messer gehören nicht dazu, wären aber auch schön), wenn man in einem gehobenen Ausflugsrestaurant für eine Portion Lammkarree 30 Euro bezahlt. Für eine gute (3 Sterne) oder sehr gute (4 Sterne) Bewertung sollte die Preisschraube gelockert oder die individuelle Gästeorientierung und 08/15-Restaurantausstattung (inkl. Toiletteninterieur z. B. Raumdeo, Handcreme etc. ) überdurchschnittlich angehoben werden. Details gibt es im folgenden: ► Platzierung Hier wird man platziert – und wie! Zunächst bat uns die Inhaberin Frau Liebig zu warten, damit der Tisch (am Kamin) neu eingedeckt werden konnte. Keine Minute später bat uns eine Servicekraft doch schon einmal an unserem Tisch Platz zu nehmen, während dieser eingedeckt werde. Eine weitere Minute später bat uns Frau Liebig wieder aufzustehen – damit der Tisch von ihr eingedeckt werden könne – und dies alles mit einer im achten Monat Schwangeren… ► Speisekarte Zum Osterfest wurde eine separate Speisekarte (insgesamt achtseitig) erstellt – A4-Querformat, einseitig (am Hotelbüro-Drucker? ) bedruckt und in der Mitte gefaltet. Durch den einseitigen Druck und die Faltung sind die Seiten zwei und drei sowie sechs und sieben blütenrein weiß blieben – für persönliche Notizen oder ähnliches ;) — zusammengehalten wurden die „Speisekarte“ mit lindgrünem Ringelgeschenkband entlang der Falzung. Stichwort: Preis-Leistung! Eine unserer drei Speisekarten (die wir erst nach einer knappen viertel Stunde bekamen), hatte wohl an einem anderen Tisch schon ein wenig Feuchtigkeit gesehen und wellte sich am linken Rand aufreizend. (Geht zwar in Richtung des gewissen „Etwas“, aber eben in die falsche Richtung. ) Ausgeglichen wurde der Zeitverlust dadurch, daß wir bereits eine halbe Minute nachdem wir die Speisekarten erhalten hatten, unsere Getränkebestellung aufgeben durften/sollten/mußten. (Das Servicepersonal hat einfach den Überblick verloren – Stichwort: Gästeorientierung) ► Getränkebestellung Die bestellte Flasche Wasser wurde schnell und gut gekühlt serviert. Von den drei weiteren Getränken kam nur eins in akzeptabler Zeit an unserem Tisch an, die beiden anderen erst nachdem wir darauf aufmerksam gemacht hatten. ► Speisenbestellung Für die Speisenauswahl wiederum wurde uns mehr als ausreichend Zeit gelassen und die weiteren vierzig Minuten bis das Essen vor uns stand, haben wir zum Beobachten genutzt. Vor allem Inhaberin Frau Liebig wurde unser Lieblingsobjekt. Sie war überall und nirgends. Aber wie so viele Führungskräfte besaß sie nicht die innere Ruhe, ihrem insgesamt doch gut agierenden Personal an diesem Großkampftag Vertrauen zu schenken und ihren Mitarbeitern deren Job machen zu lassen. Vielleicht kann man es mit einer Hornisse im Bienenstock vergleichen. ► Speisen Durch ein gutes und langes Oster-Frühstück wollten wir gut, aber nicht zuviel, zu Mittag essen. Dafür ist die Größe der Hauptspeisen genau richtig, man ist gesättigt ohne sich „voll“ zu fühlen. Wer hier nach einer rüstigen Wanderung einkehrt, dem sei eine Vorspeise zur richtigen Sättigung zwingend empfohlen. Die Gerichte wurden für das Auge ansprechend angerichtet. Jedem von uns dreien hat es gut geschmeckt. Einige Fleischstücke des Geschnetzelten-Gerichts waren nicht durchgebraten und waren noch deutlich blutig-rosa gefärbt. Hierfür gab es ohne lange Diskussion für den betreffenden Gast hinterer ein leckeres Stück sächsischer Eierschecke.